Höfe

Vunfselden - Fünf Höfe - Vinxel

Die ursprüngliche Bezeichnung des Ortes "Vunfselden", bei der ersten urkundlichen Erwähnung von Vinxel im Jahre 1173, heißt: "5 Bauernhöfe (Saalhöfe) - Seld = Saal".
Siehe hierzu: Dr. Heinrich Dittmaier - Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. Die Saalhöfe hatten nur einen - allerdings großen Raum - für Mensch und Vieh unter einem Dach.
Dabei handelte es sich um folgende Höfe: Hof Frankenforst, Winkeler Hof, Heiderhof, Hof Ettenhausen und Hof Ungarten. Hierzu kam noch der Hobshof innerhalb des Ortes neben der Kapelle.

Möglich ist aber auch, dass der Ortsname aus der Römerzeit stammt und aus dem latainischen kommt: vicus = Hof, Gehöft, Dorf - viculus = Dörfchen - vinculo = fesseln - vinxi = gefesselt. Dies würde eine umschlossene Ansiedlung bedeuten. Diesen Ursprung haben auch die Namen Winkel oder Weiler für einen Einzelhof oder einige Häuser.
Ein Nachweis für eine frühe Besiedlung in unserer Gegend fand sich beim Bau der ICE-Strecke Köln-Frankfurt in der Nähe von Stieldorferhohn. Diese Siedlungsspuren wurden auf die späte Eisenzeit datiert.

Befestigte Siedlung Gehöftansicht
Befestigte Siedlung Gehöftansicht
Pfostenbauten Wohnhaus innen Arbeitshütte
Pfostenbauten in der Nähe einer Quelle Wohnhaus Innenansicht Arbeitshütte für Lederbearbeitung

Etwa 75 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung von Vinxel wird in der "Chronik der Deutschen" das Dorfleben wie folgt beschrieben:
Um 1250 lebten die meisten Dorfbewohner in bäuerlichen Großfamilien gewöhnlich in drei Generationen zusammen. Die Kindheit endete mit fünf Jahren. Danach bestimmte die Arbeit den Tagesablauf. Die tägliche Arbeitszeit richtete sich nach dem Lauf der Sonne, den Wachstumszeiten der Pflanzen und den Lebensbedürfnissen der Tiere. Sie betrug im Sommer rund 16 Stunden, im Winter deutlich weniger. Zu den Mahlzeiten gab es Milchbrei, Eier, Hülsenfrüchte, Rüben und Kohl, an Festtagen vielleicht etwas Fleisch. Das Durchschnittslebensalter betrug etwa 35 Jahre, was auf eine hohe Kindersterblichkeit schließen lässt.

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Das Dorf und seine Flur:

In den alten Siedlungsgebieten und in den neuen Rodungsgebieten lagen die Dörfer der Bauern - zumeist nur aus wenigen Höfen zusammengesetzt.
Die Felder hatte man bisher in der Weise bewirtschaftet, daß man sie in einem Jahr bestellte und aberntete, im nächsten aber ungebrochen, "brach" ließ, damit sie sich wieder erholten. Im Mittelalter ging man zu einer neuen, besseren Form über.

Dorf mit Gewannflur

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Die Dreifelderwirtschaft:

Die Bauern hatten nämlich inzwischen herausgefunden, daß Korn zu verschiedener Zeit gesät werden konnte: einige Sorten im Frühjahr, andere aber auch schon im Herbst. Dann lag zwar das eingesäte Korn unter der Schneedecke, es kam aber zeitig hervor, und man konnte es eher ernten. So unterschied man Sommerkorn und Winterkorn und teilte jetzt die Felder in drei Gruppen ein: auf dem einen Stück baute man Winterkorn an, auf dem zweiten Sommerkorn, und das dritte blieb als Brache zur Weide liegen. Im nächsten Jahr wurde gewechselt und im dritten wieder. Mit dieser neuen Bestellungsart, der "Dreifelderwirtschaft" trugen also zwei Drittel des Bodens alljährlich Frucht.

Im Urkataster von 1825 der Gemeinde Vinxel, der früheren Hohnschaft Vinxel im Kirchspiel Stieldorf, sind die Höfe zu finden.

Urkataster

Die bekannten Daten der geschichtlichen Erwähnungen und sonstiger Ereignisse einzelner Höfe sind in Zeittafeln zusammengestellt.

Frankenforst Heiderhof Ettenhausen
Frankenforst Heiderhof Ettenhausen
Hobshof Hof Ungarten Winkeler Hof
Hobshof Hof Ungarten Winkeler Hof

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